Absturz von Air-France-Airbus
Pilot war in kritischer Flugphase nicht im Cockpit
O COMANDANTE MARC DUBOIS NÃO ESTAVA NA CABINE - QUEDA DUROU 4 MINUTOS
Hamburg - Seit zwei Jahren warten die Angehörigen und Experten auf Erkenntnisse, warum am 1. Juni 2009
Flug AF447 auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik stürzte und 228 Menschen ums Leben kamen. Aus Ermittlerkreisen sind nach Auswertung weiterer
Flugschreiberdaten der abgestürzten Air-France-Maschine nun weitere Details bekannt geworden: Demnach war Pilot Marc Dubois nicht im Cockpit, als das Unglück seinen Lauf nahm.
Auf den Aufnahmen jedenfalls soll zu hören sein, wie der 58-Jährige ins Cockpit stürzt. "Er hat den beiden Kopiloten noch Anweisungen zugerufen, um den Flieger zu retten", so zitiert der SPIEGEL einen Experten aus dem Umfeld der Ermittlungen.
Bislang war man davon ausgegangen, dass die Crew von Flug AF 447 ihre Maschine direkt in ein Unwettergebiet gelenkt hatte. Doch die Flugbahn, aufgezeichnet in der Black Box, zeigt nun offenbar deutlich, wie die Besatzung versuchte, einen möglichst glimpflichen Weg durch die Gewitterfront zu wählen.
Steiles Hochziehen der Maschine
Zunächst scheint sie damit Erfolg gehabt zu haben. Denn Hinweise auf schlimmere Turbulenzen finden sich nach SPIEGEL-Informationen in den aufgezeichneten Flugdaten nicht. Doch Eiskristalle aus diesem Unwettergebiet verstopften die Geschwindigkeitsmesser.
"Der Datenschreiber verzeichnet kurz nach dem Ausfall der Geschwindigkeitsanzeigen ein steiles Hochziehen der Maschine", sagt der vom SPIEGEL zitierte Experte. Das könnte einen Strömungsabriss und damit den Absturz verursacht haben.
Ob das sonderbare Flugverhalten von den Piloten vorgenommen wurde, ist unklar. Denkbar wäre auch, dass in diesem Moment die Steuerungscomputer des
Airbus eingegriffen haben. Airbus wollte sich unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht dazu äußern.
Neben den Flugschreibern und zahlreichen anderen Flugzeugteilen
holte das Bergungsteam in den vergangenen Wochen auch zwei Leichen an die Oberfläche. Etwa 50 Leichen wurden bislang auf dem Meeresboden entdeckt. Direkt nach dem Unglück vor zwei Jahren waren ebenso viele auf dem Wasser treibende Opfer geborgen worden.
jjc
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